Nicht mehr Evangelikal und dann, Lisa Schilp

06.09.2021

Die Täuferbewegung und ihre christozentrische Hermeneutik als kritischer Gesprächspartner für die ekklesiologische Neuorientierung der Post-Evangelikalen Bewegung in Deutschland. 

In dieser Arbeit wird literaturbasiert die Post-Evangelikale (PE) Bewegung in ihrer Auseinandersetzung mit dem Wesen und der Gestalt von Kirche skizziert und auf der Suche nach möglichen Anknüpfungspunkten mit der Täuferbewegung, besonders auf Grundlage ihre christozentrischen Hermeneutik, ins Gespräch gebracht. Die PE Bewegung kann (angelehnt an Bachmann 2016) in fünf Tendenzen skizziert werden: Theologische Revision, Liberalisierung, Re-Traditionalisierung, Suche nach ‚Dritten Wegen‘ und Entkirchlichung. Die täuferischen Ansätze bieten in gleichem Maße Anknüpfungspunkte sowie sie den PE Diskurs herausfordern. Besonders die Christuszentriertheit hat in der Täuferbewegung eine Schlüsselfunktion. Sie formt ihre Hermeneutik, ruft in eine persönliche und radikale Nachfolge, stellt Jesus Nachfolger in verbindliche Gemeinschaft und befähigt zur hingegebenen und friedliebenden Liebe Gott und dem Nächsten gegenüber. Die Hermeneutik basiert auf dem Miteinander und dem Korrektiv zwischen dem geschrieben Wort Gottes (Bibel), dem lebendigen Wort Gottes (Jesus), der Offenbarung des Heiligen Geistes (durch die Bibel in der Gemeinschaft), der Nachfolge-Gemeinschaft und der praktischen Umsetzung. Wenn sich PE (neu) dazu entscheiden, dass Jesus das Zentrum und die höchste Autorität ihres Lebens darstellen soll, können sie im kritischen Gespräch von den Erfahrungen den partizipatorischen Nachfolge-Gemeinschaften der Täufer im Ringen um das Wesen und die Gestalt von Kirche im 21. Jahrhundert profitieren.



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