Drei Abschlussarbeiten ausgezeichnet
Aufgrund ihrer großartigen Leistungen erhalten drei Studentinnen und Studenten für ihre Abschlussarbeit einen Förder- bzw. Innovationspreis. Die Stiftung Bildung und Forschung (sbf) will mit diesem Preis gezielt theologischen Nachwuchs fördern. Die Preisträger Natalie Stucki und Tabea Gutmann erhalten als Förderpreis je CHF 1'500 und Rafael Hugentobler als Innovationspreis CHF 1'000. Die ausgezeichneten Abschlussarbeiten sind auf der Homepage von IGW öffentlich zugänglich.
Nathalie Stucki
Was haben Ökologie und Theologie miteinander zu tun? Haben
sie überhaupt etwas miteinander zu schaffen? Dieser Frage geht Nathalie Stucki
nach. Sie untersucht in ihrer
Abschlussarbeit mit dem Titel „Umweltschutz als christlicher Auftrag“ die
biblisch-theologische Argumentation von evangelikalen Autoren zwischen 1974 und
heute und reflektiert diese anhand klarer Kriterien. Dabei fragt Natalie, welche
Rolle den einzelnen Christen und den christlichen Gemeinden im Umweltschutz
zukommt. Als Ergebnis präsentiert sie motivierende, konkrete Umsetzungsvorschläge.
Tabea Gutmann (Bild)
Die persönliche Begegnung mit Menschen in existentieller Not
und das Erleben der lang andauernden Wirkung vergangener Gewalt fordern heraus.
Vom Standpunkt des Glaubens aus drängt sich die Frage auf, wie unser Gottesbild
mit dieser Wirklichkeit vereinbar ist. In ihrer Arbeit mit dem Titel „Die
Kirche des 21. Jahrhunderts zwischen Resignation und Partizipation“ geht Tabea
Gutmann dieser Frage nach. Doch statt dass sie sich auf die theoretische
Auseinandersetzung mit der Theodizee einlässt, wählt sie dabei einen eigenen,
stärker lösungsorientierten Weg: Sie untersucht das transformatorische
Potenzial von Ärger, Wut und Zorn und entdeckt dabei die Aggression als eine
von Gott geschenkte Ressource für den Umgang mit der Wirklichkeit.
Rafael Hugentobler
In unserem Alltag
leben wir Seite an Seite mit Muslimen – wir wohnen im selben Quartier, gehen
zur selben Schule und arbeiten in denselben Firmen. Dennoch unterscheiden sich
unsere Weltanschauungen in verschiedenen Punkten. Einer der großen Unterschiede
zwischen Muslimen und Christen ist das Verständnis von Jesus. Diesem
Unterschied widmet sich Rafael Hugentobler in seiner Abschlussarbeit. Seine
Motivation liegt allerdings nicht darin, Gräben aufzureißen. Vielmehr möchte er
die gemeinsame Begegnung mit- und das Verständnis voneinander fördern. Deshalb geht
er in seiner sehr differenziert argumentierenden Arbeit mit dem Titel
„Christliche Einflüsse auf die Entstehung des Islam“ der spannenden Frage nach,
ob das islamische Jesusverständnis von der nestorianischen Christologie geprägt
worden sei.
Wir gratulieren Nathalie, Tabea und Rafael!